hno_arzt_hamburg_schlafapnoe_radiofrequenztherapie_schnarchtherapie_polypen_operation_schwindel

Schwindel

Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühle haben sehr unterschiedliche Ursachen. Es kann sich um einen harmloser Reizschwindel handeln, hervorgerufen durch ungewohnte Sinnesreize wie Reisekrankheit oder Höhenschwindel. Möglicherweise liegen aber auch Entzündungen, Durchblutungsstörungen oder Funktionsstörungen der Gleichgewichtsorgane oder Schädigungen bestimmter Strukturen des Hirns vor.

Der betroffene Patient ist immer schwer belastet, denn begleitend treten oft auch Schweißausbrüche, Herzklopfen und Übelkeit auf.

Bei der Diagnostik ist die genaue Unterscheidung der verschiedenen Formen von Schwindel wichtig – z. B. Dreh-, Schwankschwindel, Fallneigung, Schwarzwerden vor Augen. Dieses lässt Rückschlüsse auf die Ursache zu.

In unserem speziellen Labor für die Untersuchung von Gleichgewichtsstörungen können wir mittels modernster Messverfahren die Ursachen in den meisten Fällen finden.

  • Diagnostik von Gleichgewichtsstörungen

    Bei der Ursachenfindung von Schwindel helfen eine Reihe von Untersuchungen: eine ausführliche Patientenbefragung zur genauen Definition der Schwindelzustände, die Überprüfung der vestibulospinalen Reflexe, eine Lage- und Lagerungsprüfung sowie eine thermische Labyrinthprüfung.

    Bei der Elektronystagmografie (ENG) überprüfen wir in einem speziellen Labor die Reizbarkeit der beiden Gleichgewichtsorgane im Ohr. Nach einem bestimmten Zeitrhythmus werden beide Ohren getrennt mit warmer und kalter Luft gereizt. Hierdurch provozieren wir Bewegungen der Augen, die elektronisch aufgezeichnet werden. Diese Untersuchung ist völlig schmerzfrei, sie dauert etwa 30 Minuten.

    Darüber hinaus führen wir verschiedene Hörprüfungen und Untersuchungen an Hörnerven und Hirn durch (z. B. Reflexaudiometrie, Hirnstammaudiometrie).

    Aufschluss über Durchblutungsstörungen geben gezielte Blutuntersuchungen und ein spezielles Ultraschallverfahren, die Dopplersonografie.

    Bei Verdacht auf andere Ursachen wird die Diagnostik durch Untersuchungen beim Neurologen, Orthopäden und Internisten ergänzt.

  • Therapie von Gleichgewichtsstörungen

    Maßnahmen zur Behandlung von Schwindel sind:

    1. Medikamentöse Therapie
    2. Lagerungsübungen
    3. Physiotherapeutische Therapie
    4. Psychotherapie
    5. Operative Therapie

    Sind Durchblutungsstörungen die Ursache für Schwindel, führen wir eine spezielle Infusionstherapie durch. Dabei verabreichen wir eine besondere Medikamentenzusammenstellung, die sowohl die Durchblutung fördert, als auch die häufig auftretenden Begleitsymptome wie Übelkeit und Brechreiz lindert.

    Sind Muskelverspannungen die Ursache für Schwindel, helfen oft spezielle physiotherapeutische Maßnahmen.

    Beim gutartigen Lagerungsschwindel kommen Lagerungsübungen zum Einsatz

  • Gutartiger Lagerungsschwindel

    Der gutartige Lagerungsschwindel ist mit einem Anteil von etwa 20 % die häufigste Schwindelerkrankun. Er ist gekennzeichnet durch wiederkehrende, Sekunden anhaltende Drehschwindelattacken, die durch Kopfbewegungen, häufig beim Umdrehen im Bett, ausgelöst werden. Außer Übelkeit, Erbrechen und vorübergehender Stand- und Gangunsicherheit sollten keine weiteren Beschwerden auftreten
    Ursache sind kleine Kristalle im Gleichgewichtsorgan, die an falscher Stelle widersprüchliche Reize auslösen. Durch spezielle Lagerungsübungen werden diese Steinchen in eine Region gespült, in der sie keinen Schwindel mehr auslösen.

    Lagerungsmanöver bei einem Patienten mit einem benignen peripheren paroxysmalen Lagerungsschwindel (BPPV):

    1. In sitzender Ausgangsposition wird der Kopf um 45 Grad zum nicht betroffenen („gesunden“) Ohr gedreht.
    2. Lagerung nach links, d. h. zum betroffenen Ohr, unter Beibehaltung der Kopfposition (ca. zwei Minuten liegen bleiben).
    3. Im nächsten Schritt unter Beibehaltung der Kopfdrehung, im raschen Schwung zum nicht betroffenen Ohr kippen, wobei nun die Nase nach unten zeigt (ca. zwei Minuten liegen bleiben).
    4. Anschließend aufrichten.

    Frequenz: 3 x morgens, mittags und abends.

    Die Lagerungsübungen bzw. Befreiungsmanöver beim BPPV führen in fast allen Fällen innerhalb weniger Tage zur Beschwerdefreiheit.

  • Morbus Meniere

    Morbus Menière ist eine Erkrankung des Innenohres bzw. Vestibularorgans, die durch Drehschwindelanfälle meist mit Hörverlust, Übelkeit und Tinnitus gekennzeichnet ist. Meist tritt die Krankheit zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Oft sind Männer eher betroffen als Frauen. Bei häufigen Anfällen bleibt meist eine Hörbeeinträchtigung zurück.
    Ursache der Menière-Krankheit ist eine erhöhte Wasseransammlung (endolymphatische Hydrops) im Innenohr. Der dadurch entstehende Überdruck löst die dazu gehörenden Anfälle aus. Warum es dazu kommt, konnte bisher klinisch noch nicht nachgewiesen werden. Behandelt werden kann die Erkrankung medikamentös oder operativ.